Rezensionen
Rezension von Mélanie Gerber auf kjmbefr.ch (4/4)
Rezension von Manuela Hofstätter auf lesefieber.ch (8/10)
Rezension von Aleta-Amirée von Holzen auf sikjm.ch
kjmbefr.ch
Deskar ist mit seinem langweiligen Leben als Bauernsohn unzufrieden. Er hat es satt, seinen Vater zu pflegen und jeden Tag die gleichen Arbeiten zu verrichten. Vielmehr träumt er davon, ein Held zu sein. Eines Tages steht die Schwertkämpferin Inka vor seiner Tür, und ehe er es sich versieht, ist er mit ihr auf der Flucht vor einem mächtigen Gegner.
Das Buch, erschienen im da bux Verlag, ist knapp 50 Seiten dick und umfasst 12 kurze Kapitel. Die Sprache ist relativ einfach, abgesehen von einigen langen, nicht alltäglichen Wörtern, welche die Lektüre für ungeübte Lesende erschweren dürften. Die Geschichte um Deskar und Inka schafft es bereits auf der ersten Seite, einen in ihren Bann zu ziehen. Und sie bleibt spannend bis zum Schluss. Nicht wenige Fantasyromane beinhalten mehrere hundert Seiten. Dem Autor ist es gelungen, eine stringente, in sich abgeschlossene Fantasygeschichte auf 50 Seiten zu erzählen. Eine Meisterleistung und ein Muss für alle jugendlichen Fans von Fantasyliteratur!
4/4 Punkte
Geschrieben von Mélanie Gerber
lesefieber.ch
Deskar ist ein einfacher Bauernsohn und er hat nur noch seinen kranken Vater, den er pflegt. Der Vater hat ihn oft geschlagen, aber ihm auch den Umgang mit Pfeil und Bogen beigebracht. Deskar hasst sein Leben, er würde viel lieber echte Abenteuer erleben. Als er den stinkenden Nachttopf seines Vaters im Hinterhof ausschütten will, trifft er damit die Lederhose einer jungen Frau. Die junge Frau und Schwertkämpferin mit den roten Haaren und einem grünen und einem seltsam silbernen Auge ist noch keine zwanzig Jahre alt, sie wird verfolgt und Deskar lässt sie in die Hütte. Die Frau heisst Inka und ihr silbernes Auge zeugt davon, dass sie ein Vaerin ist. Vaerins sind keine menschlichen Wesen, sie kommen nur auf die Erde, um im Auftrag des Vielfältigen zu wirken. Doch Deskar empfindet sehr intensive und menschliche Gefühle für Inka und diese ist definitiv sterblich, denn als ein Vaerin die Hütte stürmt, kommt es zum Kampf. Deskar und Inka fliehen miteinander, Inkas Mutter oder Vater muss als Vaerin auf der Erde geblieben sein, statt zum Vielfältigen zurückzukehren. Auch Inka hat ein Traumgesicht und sie hat eine Botschaft erhalten, sie sah einen kranken, alten Mann und eine eigenartige Blume, doch sie weiss nicht, was das zu bedeuten hat. Deskar nimmt Inka mit zum weisen Einsiedler, tatsächlich weiss dieser die Deutung und kann Inka erklären, was sie erfüllen soll. Es geht um nichts Geringeres als das ganze Reich. Deskar und Inka müssen sich auf eine gefährliche und beschwerliche Reise machen, um zuerst eine ganz seltene Blume zu finden. Wem können die beiden trauen, der Swarge Jaaru nimmt erst Geld für seine Dienste, dann erzählt er aber vom grossen Leid, das der Vielfältige über das Volk der Swargen gebracht hat, das Volk droht auszusterben. Jaaru scheint gute Gründe zu haben, Deskar und Inka zu helfen, aber können sie ihm wirklich trauen und ihre Mission erfüllen? Wird Inka dann frei sein und was wird aus ihnen und dem Königreich?
Fazit: Ein harter Gott und seine Vollstrecker, ein Königreich, dem Untergang geweiht.
Thomas Vaucher bringt mit seiner Fantasystory einen neuen Ton ein beim da bux Verlag. Die kurze Story fesselt gewiss nicht nur Teenager, schliesslich findet man nicht alle Tage eine „Herr der Ringe“ Qualität in Kürzestform. Eine echt geniale Heldengeschichte und das Coole daran ist auch, dass sie mit einem Heldenpaar ausgestattet ist, einer jungen Frau und einem jungen Mann. Lesefutter, das Lesemuffel zu Leseratten machen kann, in der Sparte, die so richtig abgeht. Gute Themen, gute Bücher für Teens und All Ages, das ist Leseförderung vom Feinsten, das ist dabux. Genial ist Thomas Vaucher jetzt auch dabei, gibt es bitte eine Fortsetzung mit Inka und Deskar?
Meine Wertung: 8/10
Geschrieben von Manuela Hofstätter
Bildcredits: Manuela Hofstätter/lesefieber.ch
sikjm.ch
Beim Wort Fantasy denkt man zuerst an dicke Schmöker mit umfangreich gebauten Welten voller Fantasiewörter – in der Regel nicht gerade Leichtlesekost. Da regen sich Zweifel, ob «ein Fantasy-Roman in einfacher Sprache», wie der auf Leichtlese-Texte für Jugendliche spezialisierte Verlag Da Bux auf seiner Homepage schreibt, funktionieren kann. Doch tatsächlich: Thomas Vauchers «Der Pfad der Verdammten» beweist, dass Fantasy und Leichtlesetext eine gelungene Kombination sein können.
Held der Geschichte ist ein armer Bauernsohn, Deskar, der sein tristes Leben mit dem kranken, lieblosen Vater satt hat. Er wird ins Abenteuer gerissen, als eine rothaarige junge Kriegerin mit einem grünen und einem silbernen Auge auf dem Hof Schutz sucht. Inka wird von den unaufhaltsamen Vaerin, Häschern des vielgestaltigen Gottes, verfolgt, ohne den Grund dafür richtig zu kennen. Knapp entronnen, finden Deskar und Inka bei einem Einsiedler erste Antworten, der sie auch gleich auf eine Queste schickt. Inka muss eine besondere Blume finden, um damit den kranken König zu heilen.
Schon bei diesem kurzen Anriss werden Fantasy-Lesern und -Leserinnen einige Elemente bekannt vorkommen. Als Einstieg ins Genre für Leseungeübte sind diese gängigen, teils klischeehaften Fantasymotive aber nicht fehl am Platz. Zudem ist die Welt dennoch interessant gestaltet. Der Text ist mühelos zu lesen und hat «Drive», souverän sind Action- und ruhigere Szenen platziert, um die Gefahr bis zum spannenden Finale zuzuspitzen. Die Kurzgeschichte (von einem «Roman» kann bei 50 Textseiten nicht die Rede sein) ist abgeschlossen, könnte aber auch als Exposition, als Einführung, in eine längere Geschichte dienen. Fortsetzung erwünscht!
Aleta-Amirée von Holzen
Buch&Maus 3/24, S. 37
Tipp
Thomas Vaucher entwirft in kurzen, flüssigen Sätzen eine typische Fantasy-Welt: In Bauernsohn Deskars unbefriedigendes Leben bricht das Abenteuer ein, als die junge Kämpferin Inka auf seinem Hof auftaucht, verfolgt von den Häschern eines Gottes. Um ihr zu helfen, macht sich Deskar mit ihr auf die Suche nach Informationen und einem Heilmittel für den kranken König. Immer mit den Häschern auf den Fersen, ist die Reise für Inka und Deskar spannend und für leseungeübte Jugendliche leichtfüssig zu lesen.