Rezensionen Hutätä
Rezension von Alisha Bionda auf www.literra.info
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Maria Cottings Sohn verschwindet nachts – für sie steht fest, dass nur der Nachtjäger Hutätä ihn entführt haben kann.
Zuvor war Maria mit ihrem Sohn Jakob an ihrem neuen Hof angekommen. Dort wartet schon ihr Knecht, der Schwarze Saler (Alfons Neuhaus), auf sie, den sie sofort damit konfrontiert, dass fortan ein anderer Wind herrschen wird, als sie merkt, dass er an so manches Ammenmärchen glaubt.
Marias Mann ist vor zwei Jahren gestorben, seither will Jakob nicht mehr schlafen und es gibt jeden Abend einen Kampf zwischen seiner Mutter und ihm. Maria ist durch das entbehrungsreiche Leben hart gegen sich und andere geworden.
Von dem Schwarzen Saler hört sie zum ersten Mal von dem Hutätä, dem Nachtjäger, dem Scharzen Mann, der kleine unartige Kinder raubt.
Damit Jakob folgsamer wird, will Maria ihm die Geschichte des Hutätä erzählen und sollte das keinen Eindruck auf ihren Sohn machen, will sie mit ihrem Knecht, der sich als Hutätä verkleiden soll, Jakobs Entführung fingieren um ihn gehorsamer zu machen – doch Letzteres geht gehörig schief, denn Jakob wird tatsächlich von dem Hutätä entführt und seine Mutter fühlt sich fortan schuldig.
Zusammen mit dem Knecht macht sie sich sofort auf die Suche nach ihrem Sohn.
Dabei begegnen sie dem Geist des Ritters Velga und wieder unverrichteter Dinge auf dem Hof zurück, taucht dort ein leibhaftiger Zwerg auf.
Maria dämmert immer mehr, dass an den von ihr so belächelten „Ammenmärchen“ mehr dran ist als sie bisher geglaubt hat.
Auf der weiteren Suche nach ihrem Sohn erlebt sie noch etliche Überraschungen – doch die größte Überraschung ereilt sie zum Schluss dieser ungewöhnlichen Novelle, die auf überlieferte Sagen aus dem freiburgischen Senseland basiert.
Mehr sei über die Handlung nicht verraten, außer, dass es im Anschluss daran noch eine Danksagung, ein Glossar, eine Zitate-Übersicht und eine Liste der Sagen, die vollständig in der Handlung vorkommen und eine Liste, aus welchen Sagen einzelne Elemente/Figuren vorkommen, gibt.
Das hübsche Hardcover ist insgesamt sehr schön aufgemacht – u.a. mit Innenillustrationen, die sehr gut zum Duktus der Erzählung passen. Und es stört auch nicht, da es sich ja um Sagen aus der Schweiz handelt die einfließen, dass das Lektorat den für die Schweizer bekannten übergebührlichen Gebrauch des „ss“ nicht angeglichen hat.
Der Autor Thomas Vaucher ist gleichzeitig auch Musiker (Keyboarder) der Metal-Band EMERALD. Mit dem Hutätä-Projekt beweist er wieder einmal wie eng Literatur und Musik verbunden sind, denn er ist natürlich auch in das Hutätä-Musical involviert. Mehr darüber auf: www.hutaetae.ch
Fazit:
Eine unterhaltsame Novelle, in die Sagen aus dem Senseland eingeflossen sind.
26. Jan. 2013 - Alisha Bionda